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Melodien rund um den Globus

05.10.2000

Festkonzert zum 90-jährigen Bestehen des MGV

von Dietmar  J e s c h k e

Sonntagnachmittag, 15.30 Uhr: Noch sind die Stuhlreihen in der Dreingau-Halle leer und die Bühnenscheinwerfer ausgeschaltet. Trotzdem schallt es bereits durch das Rund. 55 Sänger stehen gemeinsam mit acht Musikerinnen und einem Tenor auf der Bühne, um ein letztes Mal für das große Jubiläumskonzert des MGV zu proben. Schließlich soll am Abend vor rund 800 Gästen nichts schief gehen. Ein letztes Mal beschleicht die Sänger ein leiser Hauch von Nervosität, ist es doch die erste gemeinsame Probe mit den Stargästen des Abends, dem Damen-Salon-Orchester `Pomp-A-Dur´ sowie der Sopranisitin Vera Fischer. Doch schnell zeigt sich, dass alles Lampenfieber unbegründet ist. Die Gelassenheit und Professionalität der Musikerinnen springt auch auf den letzten Sänger über. 18 Uhr: Die ersten Besucherschlangen stehen vor dem Eingang der Dreingau-Halle und warten auf ihren Einlass. Wer noch keine Eintrittskarte hat, der hat buchstäblich schlechte Karten, waren im Vorfeld doch bereits 760 der knapp 800 Karten unters Volk gebracht worden.

 

Als sich die Türen der Dreingau-Halle öffnen, dauert es nur wenige Minuten, bis die Halle bis zum letzten Platz gefüllt ist. Pünktlich um 19 Uhr ist es dann endlich soweit: Die Sänger des MGV Drensteinfurt betreten die Bühne, angeführt von Chorleiter Stefan Lex, der am Sonntag in Drensteinfurt seine Konzert-Premiere gab. Und die sollte ihm mehr als gelingen. Zunächst stimmt der Chor sein Publikum mit Liedern wie `Zieh in die Welt´, ` Oh du schöner Rosengarten´ und `Abendfrieden´ ein. Dann wartet der erste Höhepunkt auf die Musikfreunde. In wohltuender Symbiose zu den klasssischen Tenor- und Bass-Stimmen der Drensteinfurter Sänger gibt Sopranistin Vera Fischer eine beeindruckende Vorstellung ihres Könnens. Allen akustischen Einschränkungen der Dreingau-Halle zum Trotz dürfte die helle und klare Stimme der erst vor zwei Wochen Mutter gewordenenen Sängerin auch den letzten Musikfreund faszinieren. Doch nicht nur allein begeisterte Vera Fischer ihr Publikum. Im Duett mit Musikdirektor und Tenor Stefan Lex verandelt sie die Dreingau-Halle kurzer Hand in ein Operettenhaus. Viel Beifall erntete aber auch das Damen-Salon-Ensemble `Pomp-A-Dur´ , das am Abend sowohl mit sanften, als auch mit äußerst lebhaften Stücken das Publikum bezaubert. Nach `Pizzicato violins´ gibt es stehende Ovationen.

 

Doch ist es nicht nur die Musik, die das Publikum begeistert. Die angemessene, aber dennoch gelöste Atmosphäre - nicht zu letzt dadurch ersichtlich, dass die Mannen des MGV im zweiten Konzertteil erstmals auf ihr traditionelles rotes Sakko verzichteten - tut ihr Übriges, um den Konzertabend zu einem rundum gelungenen Ereigenis werden zu lassen. Ferner versteht es Chorleiter Stefan Lex, dass anfängliche Eis zwischen Publikum und Bühnendarstellern zu brechen. Als er - ganz gentlemen like - den Damen des Salonorchesters während des Konzertes ein Glas Champagner serviert, hat er das Publikum vollends auf seiner Seite. Und vor der sollte es bis zum Ende des Konzertes nicht mehr weichen.

 

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